Deutsch für ausländische Ärztinnen und Ärzte - Leseverstehen C1 - Teil 1

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Informationen für den Kandidaten

Das Leseverstehen dauert 45 Minuten für beide Teile zusammen. Das Konsortium übernimmt keine Haftung für zusätzliche Informationen, die von der Testleitung gegeben werden und die sich von den hier gegebenen unterscheiden.

Aufgabe

Sie bereiten sich auf ein Gespräch mit einem Patienten vor. Er hat Diabetes vom Typ 2.
Lesen Sie dazu den folgenden Text und beantworten Sie danach die Fragen so kurz wie im Beispiel (in Stichworten). Überflüssige oder alternative Informationen, die keinen Bestandteil der richtigen Antwort bilden, werden als falsch gewertet.

Die Wahrscheinlichkeit, an Diabetes vom Typ 2 zu erkranken, nimmt mit fortschreitendem Alter zu. Die Freisetzung von Insulin und die Empfindlichkeit von Zellen gegenüber dem Hormon verringern sich. Die Erkrankung kann erbliche Grundlagen haben.
Lange Zeit sprach man auch von Altersdiabetes, aber sie tritt auch immer mehr bei Kindern und Jugendlichen auf. Liegen gleichzeitig Bluthochdruck und erhöhte Blutfettwerte vor, so spricht man vom Metabolischen Syndrom. Das kann zu einer Gefäßverkalkung führen, die die Gefahr eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls erhöht.
Hauptursache für diesen Erkrankungstyp ist das Übergewicht. Daraus resultiert eine zusätzliche Insulinresistenz der insulinabhängigen Körperzellen. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die genetische Veranlagung. Daran sind wahrscheinlich viele Gene beteiligt. Man spricht in dem Zusammenhang von einer polygenen Erkrankung. Schließlich ist noch die erhöhte körpereigene Glukoneogenese, die Zuckerbildung in der Leber, ein Faktor im Krankheitsgeschehen. Das Hormon Insulin hemmt, das Hormon Glucagon steigert die Glukoneogenese in der Leber. Auch Stresshormone steigern in physiologischer Weise die Glukoneogenese. Die Symptome bei Typ-2-Diabetikern sind im Vergleich mit Diabetikern des Typ 1 nur in seltenen Fällen spezifisch. Das bezieht sich auf die unwesentliche Abnahme des Körpergewichts, das vermehrte Wasserlassen und das Durstgefühl. Weiterhin bestehen keine wesentlich verstärkten Symptome wie Müdigkeit, Sehstörungen, Infektneigung und Blasenentzündungen. So kann die Diagnose häufig erst nach Jahren durch Zufall gestellt werden.
Gewichtsabnahme und vermehrte Bewegung gehören neben der medikamentösen Therapie  zu den wichtigsten Behandlungsmaßnahmen.  
Bei der medikamentösen Therapie gibt es verschiedene Ansätze. Je schneller und besser es gelingt, die Blutzuckerwerte zu normalisieren, umso geringer ist die Gefahr von Komplikationen. Dazu gehört auch die rechtzeitige Erkennung und Behandlung des Bluthochdrucks, um Spätfolgen, vor allem an den Augen, den Nieren und Blutgefäßen, zu verhindern. Der  Patient muss sich bewusst für  Veränderungen seiner bisherigen Gewohnheiten, seines Lebensstils entscheiden. Dabei hilft auch die regelmäßige Selbstkontrolle der Blutzuckerwerte.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung der Diabetes in den verschiedenen Erscheinungsformen ist eine unabhängige Lebensführung.
  Diabetikern werden Schulungen angeboten, in denen die Bedeutung des Blutzuckers und dessen richtige Einstellung und Ratschläge für den Umgang mit Diabetes in Beruf und Freizeit gegeben werden. Hinweisen sollte man auch auf die verschiedenen Selbsthilfegruppen, die es in vielen Städten Deutschlands gibt. Diabetiker brauchen eine ausgewogene Ernährung mit Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen und Vitaminen. Wichtig ist dabei ein persönlicher Diätplan. Er wird zumeist vom Arzt erstellt. In ihm wird die Menge der erlaubten Kohlenhydrate festgelegt. Als Maßeinheit dient die Broteinheit. Die Menge eines Nahrungsmittels, die 12 Gramm Kohlenhydrate enthält, entspricht einer Broteinheit. Die Aufnahme von Kohlenhydraten sollte auf sechs bis acht kleine Mahlzeiten am Tag orientiert sein. Patienten mit Übergewicht müssen auf den Fettanteil der Lebensmittel achten. Alkohol sollte nur sehr wenig getrunken werden.
Zur Selbstkontrolle gehört die des der Zuckerspiegels in Blut und Harn. Zur Bestimmung des Blutzuckers reicht ein Tropfen Blut aus der Fingerspitze. Der Zuckergehalt des Harns wird mit einem Teststreifen gemessen.
Eine wichtige Behandlung ist die mit Insulin. Dabei ist die Behandlung mit kurz wirkendem und mit lang wirkendem  Insulin zu unterscheiden. Weiterhin gibt es zwei Behandlungsformen. Bei der einen legt der Arzt fest, wie viel Insulin täglich gespritzt wird. Bei der intensivierten Insulintherapie bestimmt der Patient die notwendige Insulinmenge.
Hingewiesen werden sollte noch auf den Unterzuckerungszustand. Dieser Zustand kann bei Diabetikern auftreten, die mit Insulin oder blutzuckersenkenden Medikamenten behandelt werden und entweder eine Mahlzeit ausgelassen haben oder körperlich belastet sind. Zeichen einer Unterzuckerung sind starker Hunger, Schweißausbruch, Unruhe, Herzklopfen  und Konzentrationsstörungen. Bei diesen Anzeichen sollte sofort Traubenzucker gegessen werden.    
Körperliche Aktivität ist für den Diabetiker empfehlenswert. Sie steigert den Energiebedarf, wodurch der Blutzuckerspiegel gesenkt wird. Geachtet werden muss dabei aber auf eine abgestimmte Insulinzuführung und die Art und Dauer der sportlichen Aktivitäten.

(591 Wörter)

(nach: www.wikipedia.org/wiki/Diabetes_mellitus und „Gesundheit - Der neue große Familien-Ratgeber“, GU/Gräfe und Gunzer, 2002.)

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