Medizinische Aspekte des Tourismus 2 (Hörverstehen)

Kurs: 
Gesundheitstourismus
Einheit: 
11

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Hörtext

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Medizinische Aspekte

Poertschach Johannes-Brahms-Promenade Blumenstrad 09042012 555 Die in der Tourismusbranche zu lösenden Probleme sind komplex und äußerst vielfältig. Berufliche wie sprachliche Fortbildungsmaßnahmen und Projekte für die Tourismusindustrie müssen dieser Komplexität und Vielfalt Rechnung tragen. Nur dann sind sie erfolgreich und nachhaltig. Der medizinische Aspekt des Tourismus muss dabei aus unserer Sicht besonders beachtet werden.
Schon gegenwärtig drängen medizinische Anliegen und Aspekte in den Vordergrund. Das hat verschiedene Ursachen. Man kann sie mit den folgenden Schlagworten in Verbindung bringen: „Überalterung in modernen Industriestaaten“,  „Überalterung  im Incoming- und Outgoing-Tourismus“, „barrierefreier Tourismus“, „Seniorentourismus“,  „Medizintourismus“, „Gesundheitstourismus“, „Kurtourismus“, „Wellnesstourismus“, „Ärztemigration“, „Pflegenotstand“, „kombinierte Angebote der Tourismus- und Pflegedienstleistungsbranche“.
Diesen Trends müssen entsprechende berufliche und sprachliche, größtenteils berufsbegleitende Fortbildungsmaßnahmen entsprechen. Sie müssen einerseits auf die in der Tourismusbranche tätigen Mitarbeiter selbst gerichtet sein. Aber gerade das mit medizinischen Problemen der Touristen befasste Personal, also Ärzte, medizinisches Fachpersonal/Pflegekräfte, ist nicht direkt oder nur zum Teil im Tourismus beschäftigt. Dieses Personal muss ebenfalls entsprechende Angebote erhalten. Es ist nämlich häufig in ungenügendem Maße auf seine Zielgruppe – in unserem Falle deutschsprachige Touristen – vorbereitet. Es muss sowohl  sprachlich als auch kulturell fortgebildet werden.
Hier geht es vor allem um die Patientenkommunikation. Dabei handelt es sich besonders um die Kommunikation zwischen Arzt/Pflegepersonal und Patienten, aber auch um die Kommunikation zwischen dem medizinischen Personal und den Angehörigen der Patienten.
Für eine erfolgreiche Praxis ist bei Ärzten mindestens eine fachsprachlich fundierte Sprachkompetenz auf dem C1-Niveau, mindestens auf dem B2-Niveau  erforderlich. Eine schwächere sprachliche Kompetenz kann – wie Praxisbeispiele zeigen – bis zur Gefährdung von Patienten führen. Wie groß die sich daraus ergebenden Probleme sind, zeigen auch die Berichte in Zeitungen, Zeitschriften, im Rundfunk und im Fernsehen bzw. bei Youtube. In Deutschland beispielsweise gehen jährlich mehr als 34.000 Behandlungsfehler auf z. T. dramatische sprachliche Missverständnisse zurück. 20 Prozent aller ärztlichen Behandlungsfehler gründen auf Verständigungsschwierigkeiten zwischen Patienten und ausländischen Ärzten mit Deutschproblemen. In den Kliniken sterben fünfmal mehr Patienten an Behandlungsfehlern als im Straßenverkehr.

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